HALLE LECTURES
HALLE LECTURES 2025
Wissen|Wirken|Zukunft. Eine Vortragsreihe
18. Juni 2025, 18.00 Uhr s.t.
Aula, Löwengebäude und digital
Prof. Dr. Hedwig Richter
Wieviel Zukunft steckt in der Vergangenheit?
Geschichte schreiben im Anthropozän.
In dem Vortrag diskutiere ich den Ansatz einer “progressive history” von Hayden White: „We study the past not in order to find out what really happened there or to provide a genealogy of and thereby a legitimacy for the present, but to find out what it takes to face a future we would like to inherit rather than one that we have been forced to endure.” Im Hinblick auf das Anthropozän haben zahlreiche Historikerinnen und Historiker neu damit angefangen, sich Fragen über die Zukunft zu stellen. Geschichte könnte dabei als Ressource dienen, um ganz aufklärerisch in der Vergangenheit die Handlungsoptionen und Geschichtsmächtigkeit des Menschen zu erkennen und in einer Zeit der schrumpfenden Zukunft (wie Achim Landwehr es nennt) wieder menschliche Agency zu entdecken. Geschichte im Anthropozän bedeutet aber auch konventionell: Nachzuvollziehen, wie Menschen die aktuelle Notlage des Planeten zustande brachten und seit einigen Jahrzehnten sogar wider besseres Wissen diesen Pfad nicht zu verlassen.
Zuschaltung unter:
Über die Reihe
Die Erforschung des 18. Jahrhunderts spielt in Halle eine herausgehobene Rolle, an den Forschungszentren der Universität ebenso wie in den Franckeschen Stiftungen. Betrieben wird diese Forschung in dem Bewusstsein, an den Grundlagen der modernen Gesellschaft zu arbeiten und mit der Historie immer auch ein Stück unserer Gegenwart kritisch zu befragen und damit ‚aufzuklären‘.
In jüngster Zeit ist die Maßgeblichkeit der Aufklärung sowohl in wissenschaftlichen als auch in gesellschaftlichen Debatten in die Kritik geraten. Wieviel Selbstüberschätzung steckt im Anspruch der Aufklärung? Ist Aufklärung nicht ebenso wie der christlich- pietistische Reformanspruch und die damit verbundene Mission ein partikulares Projekt, das Universalität beansprucht? Und ist Aufklärung dann nicht auch die Behauptung, mit deren Hilfe die Vorherrschaft Europas mehr gestärkt als in Frage gestellt wird? Wieviel taugen die kritischen Verfahren, die anthropologischen Leitbilder und die politischen Ideale des 18. Jahrhunderts noch in einer Zeit, in der sich partikulare und nationalistische Tendenzen rapide ausbreiten?
Um solchen Fragen nachzugehen, haben die in Halle ansässigen Forschungseinrichtungen zum 18. Jahrhundert im Jahr 2018 die Halle Lectures ins Leben gerufen. Jährlich zwei herausragende, international renommierte Wissenschaftler: innen werden gebeten, ihre Sicht auf die Erforschung des 18. Jahrhunderts und deren Bedeutung im Kontext der aktuellen Weltlage darzulegen. Historische Fundierung und gegenwartsbezogene Problematisierung sollen mit lokalen, nationalen, europäische und globalen Perspektiven verbunden werden. Die Vorträge richten sich sowohl an Forschende und Studierende als auch an die weitere Öffentlichkeit.
eine Kooperation von:
HALLE LECTURES 2024
Wahrheit - Recht - Vielfalt. Eine Vortragsreihe
6.November 2024
Prof. Dr. Christoph Möllers
12. Juni 2024
Prof. Dr. Dr. h.c. Heribert Prantl (München)
Die Wahrheit soll ans Licht! Welche Wahrheit?
Den Mitschnitt des Vortrages finden sie hier.
HALLE LECTURES 2023
Wissen - Macht - Aufklärung. Eine Vortragsreihe
26. Oktober 2023
Prof. Dr. Corine Pelluchon (Paris)
Die Aufklärung heute neu denken.
Ökologie, Universalismus und Demokratie
24. Mai 2023
Prof. Dr. Philipp Sarasin (Zürich)
Ist die Aufklärung am Ende?
Nicht ganz
Den Mitschnitt des Vortrages finden sie hier.
HALLE LECTURES 2021/22
Aufklärung heute. Eine Vortragsreihe
Flyer Vortragsreihe 2021/22
HALLE_Lectures2021-22_Flyer.pdf
(254,4 KB) vom 23.09.2021
3. November 2022
Prof. Dr. Michael Bergunder (Heidelberg)
Was heißt Aufklärung heute in einer globalen Welt?
Eine religionswissenschaftliche Perspektive
Den Mitschnitt des Vortrages finden sie hier.
8. Juni 2022
Prof. Dr. Philippe Büttgen (Paris)
Kant und die Kirche. „Was ist Aufklärung?“ neu lesen
2. Dezember 2021
Prof. Dr. Michael Hampe (Zürich)
Illusionslosigkeit als Ziel von Aufklärungsanstrengungen
Den Mitschnitt des Vortrages finden sie hier.
Eine Veröffentlichung erfolgte unter dem Titel: Abschied von großen Worten. Über die Fortsetzbarkeit der Aufklärung in Kleine Schriften 13/2023 des IZEA
HALLE LECTURES 2020/21
Der Ausdruck der Dinge Eine Vortragsreihe
Flyer Vortragsreihe 2020/21
HALLE_LECTURES_2020.pdf
(242 KB) vom 17.11.2020
29. April 2021
Prof. Dr. Jakob Vogel (Berlin, Paris)
Aufklärung postkolonial? Globale Wissensgeschichte und die Herausforderung des Exotismus
Den Mitschnitt des Vortrages finden sie hier.
26. November 2020
Prof. Dr. Georg W. Bertram (Berlin)
Dinge im Konflikt. Für eine Hermeneutik der Improvisation
Den Mitschnitt des Vortrages finden sie hier.
HALLE LECTURES 2019
Vom Nutzen und Nachteil der Polemik. Eine Vortragsreihe
Flyer Vortragsreihe 2019
HALLE_LECTURES_2019.pdf
(755,6 KB) vom 17.11.2020
26. November 2019
Prof. Dr. Bertrand Binoche (Paris)
Beantwortung der Frage: Was sind die ›Lumières‹ (und nicht die ›Aufklärung‹)?
Den Mitschnitt des Vortrages finden sie hier
Eine Veröffentlichung erfolgte unter dem Titel: Was sind die Lumières (und nicht die Aufklärung)? Drei Studien: Diderot, Sade, Staël in Kleine Schriften 11/2021 des IZEA
2. Mai 2019
Prof. Dr. Hartmut Rosa (Jena)
Was stimmt nicht mit der Demokratie? Ein neues Konzept des Gemeinwohls
Den Mitschnitt des Vortrages finden sie hier
HALLE LECTURES 2018
Globales Denken in der Diskussion. Eine Vortragsreihe
Flyer Vortragsreihe 2018
HALLE_LECTURES_2018.pdf
(231,1 KB) vom 17.11.2020
28. November 2018
Prof. Dr. Rebekka Habermas (Göttingen)
Aufgeklärte Wunderkammern und moderne Wissenswelten: Eine Geschichte globaler Dinge und was sie uns lehrt
Den Mitschnitt des Vortrages finden sie hier
25. Juni 2018
Prof. Dr. Dipesh Chakrabarty (Chicago)
The Difficulty of Being Modern: Thoughts on Global and Planetary Histories
Den Mitschnitt des Vortrages finden sie hier