Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

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Gastvorlesung

Swedenborg, Kant und Thanatologie.
Neue Perspektiven auf alte Diskurse

Prof. Dr. Enno Edzard Popkes (Kiel)


19. November 2024, 18:00 Uhr

Abgeleitet von dem griechischen Begriff thanatos widmet sich die Thanatologie allen Themen und Fragestellungen, die für ein wissenschaftliches Verständnis des Phänomens ,Tod' von Bedeutung sind. In diesem Rahmen werden auch Phänomene betrachtet, die sich in der Nähe des Todes abspielen können (u.a. Nahtoderfahrungen, Sterbebettvisionen, Nachtodkontakte, mediale Fähigkeiten). Immer wieder wird jedoch kritisch in Frage gestellt, inwiefern solche Phänomene in Todesnähe überhaupt zu einem Gegenstand wissenschaftlicher Forschungen werden können. Auf diese Weise eröffnet die Thanatologie neue Perspektiven auf Diskurse, die nicht nur für die europäische Geistes- und Kulturgeschichte von zentraler Bedeutung waren. Dies gilt einerseits für einen Konflikt, der bereits die sogenannte Aufklärung prägte, nämlich der Konflikt zwischen Emanuel Swedenborg und Immanuel Kant und ihren jeweiligen Sympathisanten. Andererseits können jedoch auch wesentlich ältere Diskurse neu betrachtet und zur Sprache gebracht werden, die implizit bereits zwischen Swedenborg und Kant verhandelt wurden. Zum einen ist zu fragen, inwiefern Phänomene in Todesnähe neue Zugänge zu jenem Weltbild eröffnen, welches Platon mit seinem Höhlengleichnis und seiner Ideenlehre vermitteln möchte. Andererseits können die Diskurse neu betrachtet und in die Gegenwart übertragen werden, die im frühen Christentum in Bezug auf das Verständnis von Auferstehung geführt wurden.

Theologische Fakultät, Hörsaal II, Franckeplatz 1, Haus 30, Halle (Saale)

und digital unter: https://uni-halle.webex.com/meet/izp

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